Am 28. August debattierte die Hamburgische Bürgerschaft die von der Behörde für Schule und berufliche Bildung ausgearbeiteten Pläne zur Gründung der Beruflichen Hochschule Hamburg. Das neue Bildungsangebot soll die berufliche Ausbildung mit einem Studium kombinieren und ist ein weiterer innovativer und erfolgsversprechender Baustein im Bereich der beruflichen Bildung in Hamburg.

Besonderheit der Beruflichen Hochschule ist, dass die angebotene studienintegrierende Ausbildung sowohl eine duale Berufsausbildung als auch ein Bachelor-Studium beinhalten soll. Dabei sollen die jeweiligen Bildungsinhalte genau aufeinander abgestimmt sein, sodass Dopplungen vermieden werden. An der Beruflichen Hochschule Hamburg sollen junge Menschen praxisnah im Betrieb lernen und zugleich im schulischen und hochschulischen Teil auf akademischem Niveau studieren. Voraussetzung dafür ist die Allgemeine Hochschulreife oder das Fachabitur. Absolventinnen und Absolventen sollen innerhalb von vier Jahren in einem Bildungsgang zwei Abschlüsse erlangen. Für die Auszubildenden fallen keine Studiengebühren an.

„Die Berufliche Hochschule ergänzt die Hamburger Hochschullandschaft um ein innovatives Angebot, das Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. Toll, dass zudem keine Studiengebühren für die Auszubildenden anfallen. Bildung muss für alle gleichermaßen zugänglich sein! In Zukunft werden auch Unternehmen von den umfassend ausgebildeten Fachkräften profitieren können. Die Gründung der Beruflichen Hochschule ist ein wichtiger Schritt!“

Dr. Sven Tode, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD

Die neue Berufliche Hochschule Hamburg soll zum 1. Januar 2020 als Einrichtung der Behörde für Schule und berufliche Bildung gegründet werden. Der Studienbeginn ist für Wintersemester 2021 angesetzt; zuerst werden zwei Bildungsgänge angeboten: BWL in Verbindung mit einer Ausbildung zu Kaufleuten für Marketingkommunikation, Industrie und Bankkaufleuten sowie Informatik in Kombination mit einer Ausbildung zur Fachinformatiker*in.

Mit den Erfahrungen aus den ersten Entwicklungsprozessen werden weitere kaufmännische und nicht-kaufmännische Berufe und Studiengänge in die Bildungsgangentwicklung einbezogen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den gewerblich-technischen bzw. handwerklichen Berufen.

Dazu Jens Schwieger, Fachsprecher für berufliche Bildung der SPD-Bürgerschaftsfraktion:  „Wir sehen im Modell der studienintegrierenden Ausbildung einen weiteren innovativen Beitrag, um die berufliche Bildung in Hamburg noch stärker zu fördern. Davon werden alle profitieren: Die Auszubildenden bekommen die Möglichkeit, zwei Abschlüsse zu erlangen – ohne Studiengebühren. Die Unternehmen können den Auszubildenden ein attraktives Angebot machen, sie so für sich gewinnen und an sich binden. Nicht zuletzt ist mit dem Gewinn an gut ausgebildeten Fachkräften natürlich auch Hamburgs Wirtschaft ein Gewinner. Mit diesem Modell, das die berufliche Ausbildung aufwertet, setzen wir ein deutliches Zeichen, dass Ausbildung und Studium in ihrer Bedeutung gleichgestellt sind.“