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Nach einer nervenaufreibenden Nacht haben wir nun Gewissheit, die Bevölkerung Großbritanniens hat sich mit 51,9% entschieden, die Europäische Union zu verlassen. Bis zuletzt schien es als würden die EU-Befürworter siegreich aus dem Referendum gehen. Eine knappe Mehrheit der Briten hat sich gegen den Verbleib in der EU entschieden. Während Schottland, Nordirland und London sich mehrheitlich für einen Verbleib entschieden, haben England und Wales mehrheitlich gegen einen Verbleib votiert. Besonders die junge Bevölkerung zwischen 18 und 49 wollte weiter Teil der EU bleiben, wo hingegen die Bevölkerung 50+ den Austritt wollte. Die Wahlbeteiligung war mit 72%, im Vergleich zu einer General Election höher als sonst.
Die nächsten Monate und Jahre werden für die EU und Großbritannien eine Zerreißprobe. Einen EU-Austritt wie den Großbritanniens gab es noch nicht. Viele Verträge müssen neu verhandelt werden, was viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Bis zum Ende der Verhandlungen werden die
britischen EU-Abgeordneten weiter im Amt bleiben.
In Großbritannien wird ein Wirtschaftseinbruch von 6% erwartet, wodurch bis zu 800.000 Arbeitsplätze in Gefahr sind. David Cameron hat nach dem Referendum seinen Rücktritt und die Auflösung der Regierung bis zum Parteitag der Conservative Party im Oktober angekündigt. Der ehemalige Londoner Bürgermeister Boris Johnson wird als möglicher Nachfolger Camerons gehandelt.

Der Brexit ist zwar ein herber Schlag für Europa, doch ist er nicht das Ende. Wir Europäer müssen jetzt gemeinsam Haltung zeigen und den Europäischen Gedanken wahren. Es ist wichtig nach vorne zu schauen und die wichtigen Dinge wie die Sicherheits- und Flüchtlingspolitik nicht aus den Augen zu verlieren. Es wird zwar schwer, aber wir werden es schaffen. Die Rechtspopulisten in Europa hoffen nach dem Referendum, dass die EU auseinander bricht, ich glaube nicht dass das passieren wird. Im Gegenteil, Europa wird näher zusammenrücken und stärker aus dieser Krise hervorgehen. Auf ein starkes Europa!